Donnerstag früh, kurz nach 7 Uhr, wir hieven das Kofferset in den Zetti, ich nehme Platz und – der Gurt klemmt. Trotz mehr oder weniger heftigem Zerren und Ziehen tut sich nix, Peter murmelt was von "gescheites Auto kaufen - SL oder so". Es hilft, ich kann mich anschnallen und ab geht’s. Im strömenden Regen fahren wir auf die Autobahn wo wir zuerst am Rasthof Lechwiesen einige Teilnehmer aus Bayern in Schlepp nehmen und dann die vollständige Teilnehmerriege auf Illertal West einsammeln. Alle sind rechtzeitig da und so fahren wir weiter bei Regen über den Fernpass bis zum ersten Halt am Reschenpass. Und siehe da, die Sonne lacht. Der Wirt vom Biker Stüble lacht auch, wir besetzen nicht nur den kompletten Parkplatz sondern machen auch die Bude voll. Nach einer Stunde fahren wir satt und zufrieden weiter, die Berge rufen – wir kommen!
Die 47 Kehren des Stilfser Jochs erklimmen wir ganz elegant ohne größere Fremdfahrzeugstörung und kommen über Bormio und Tirano, Sondrio und Dubino nach Chiavenna, wo wir unser Hotel Aurora gegen 19 Uhr beziehen. Um 20 Uhr erwarten uns die Camiere im Speiseraum, außer uns sitzen nur noch ein paar Motorradfahrer im Gastraum. Das 4 Gänge Menü lässt keine Wünsche offen – selten so gut versorgt sowohl von der Küche als auch vom Service! Alle Stühle – wirklich alle – von der Terrasse vor dem Hotel werden für uns rausgerückt, man hat nach dem ersten Tag schon viel zu erzählen, denn die Tour war lang, lang, lang.
Freitag um 9:30 Uhr hieß es dann aufsitzen, vom Chef persönlich werden wir auf die Straße gewunken, er sperrt die Straße und Z3 hat Vorfahrt. Wir fahren Richtung Splügen – leider wollen da auch viele andere hin und so reißt die Gruppe erst mal auseinander. Auf dem Parkplatz am "Lago di Spluga" machen wir eine kurze Pause, wo uns Peter eine Bergpredigt hält.
Im großen Rudel geht es auf den Splügenpass, oben dann wieder eine Pause zum Durchatmen. Die Aussicht ist grandios und jeder lobt das tolle Wetter und die wunderbare Landschaft. Weiter Richtung Norden, wir haben noch viel vor, über Tusis, Bonaduz fahren wir Richtung Disentis und Andermatt. Der nächste Pass ist der Grimsel, Käffchen und Eis tut gut. Manche vertreten sich die Beine, andere (ich) pennen im Gras...
Über Meiringen nach Brienz fahren wir am Nordufer des Brienzer Sees bis Interlaken und nun ist es nur noch ein Katzensprung bis Wilderswil wo uns das Hotel Alpenblick erwartet. Auf der Terrasse ist schön eingedeckt, das Essen entspricht leider nicht ganz der Sterneküche, die wir uns erhofften.
Am nächsten Morgen ist das Frühstück zu verlockend, für manche, der Abflug zur Sternfahrt des Schweizer BMW Clubs wird fast verschlafen. Leider kann ich nur aus zweiter Hand von diesem Tag berichten, ich war aufgrund einer persönlichen Indisposition nicht dabei.
Samstag 8:30 Uhr rollen wir zur Tankstelle um anschließend zum Treffpunkt nach Aeschi zu fahren. Zur Sicherheit aktivieren wir das Navi, damit wir nicht zu spät kommen. Aus dem Navi dröhnt "Maut..." Wir entdecken eine Bundesstraße, die für eine Länge von 3 km zur Mautstrecke festgelegt ist. Nun kam etwas Streß auf um mautfrei zum Treffpunkt zu gelangen. Das Navi glaubt etwas gefunden zu haben. Wir fahren eine kleine Nebenstraße direkt auf eine Radveranstaltung zu. Der nette "Schweizer Feuerwehrmann", den wir fragen wollten, mault uns im netten Schweizer Dialekt an, dass wir ihn nicht stören und die Straße freimachen sollen. 10 Minuten später treffen wir René vom Schweizer Z3 Club, der uns herzlich in Empfang nimmt. Nach kurzer Begrüßung und Unterweisung, sehen wir den, den wir an der Tankstelle vergessen haben, hinter dem Z1 Konvoi hinterher brausen. Alle winken, rufen ... weg ist er. 1 Minute später, wir wollen gerade "aufsitzen", röhr ... röhr, steht er da... und? Die vor ihm sahen von hinten nicht nach Z3 aus... René hat uns übernommen und führt uns in eine "fremde" Region. Aeschi (oberhalb vom Thunersee) – Wimmis – Zweisimmen – Gstaad – Gsteig – Col du Pillon – Les Diablerets – Col des Mosses – Châteaux-d'Oex – Richtung Bulle – Jaunpass – Boltigen und zurück nach Interlaken. Bei Les Diablerets wird Mittagspause gemacht und einheitlich mit Pasta versorgt, damit der Zeitplan passt, da sich alle Z3 auf der Tour hier getroffen haben.
Am Abend waren wir im früheren Mystery Park von Erich von Däniken zum Abendessen eingeladen, es gab ein ganz hervorragendes 4 Gänge Menü was nur durch die rustikale schweizer Dienstleistungsmentalität etwas litt. Auf unserer Hotelterrasse war es dann doch gemütlicher und so zog die Z3 roadster Gemeinde wieder nach Wilderswil.
Sonntag gab es ausgiebig Zeit für Frühstück, um 10 Uhr trafen wir uns noch am Waschplatz zum gemeinschaftlichen Herausputzen unserer Schmuckstücke, das Treffen fand nur ca. 4 km entfernt statt. Bei unserem Eintreffen waren bereits 52 Z Fahrzeuge auf dem Parkplatz versammelt und es sollten noch 391 werden – eine wirklich stattliche Zahl.
Die Lokalität war gut gewählt, die Fahrzeuge konnten malerisch dargeboten werden, es gab im Mystery Park ein Café und verschiedene Ausstellungen und ausreichend Platz für Benzingespräche.
Bis 14 Uhr hatten sich zahlreiche Teilnehmer schon verabschiedet, aber René Michel hat sich nicht nehmen lassen bei seiner Rede auch Peter zu Wort kommen zu lassen um Werbung für das Z3 Treffen im nächsten Jahr (2013) machen zu können.
Wir sind dann gegen 15:30 Uhr nach Hause aufgebrochen und um 20:45 Uhr konnten wir die Ausfahrt B 471 Olching passieren.
Wir danken allen Teilnehmern für eine rundum fröhliche und interessante Ausfahrt – von unserer Seite war es einfach Klasse. Das Wetter war grandios und die Schweizer Berge raubten uns den Atem – die Schweiz ist einfach schön.
von Oda Kuschel